Im Morphiumrausch konnte er das gute Kind sein, konnte seine Eltern denken, konnte das namenlose Elend vergessen, das er über sich und seine Familie gebracht hatte. Immer wieder rief ihm eine innere Stimme zu: Du bist ein Verbrecher an dir selbst und den deinen. Diese Stimme schrie und schrie ohne Unterlass. Sie ließ ihn nicht schlafen, sie ließ ihn nicht arbeiten, sie ließ keine Lebensfreude in ihm aufkommen. Diese Stimme musste betäubt werden, koste es was es wolle.

(Wilhelm Stekel: Die Tragödie des Analytikers. In: Ders.: Störungen des Trieb- und Affektlebens. Die parapathischen Erkrankungen. VII: Sadismus und Masochismus, Berlin, Wien 1925, S. 508)