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Name:
Adrian, Johannes
Geboren:
10. August 1899, Osthofen
Bio:

Er erlernte den Beruf eines Drehers. Arbeitslosigkeit und die Aussichtslosigkeit, in Deutschland Arbeit zu finden, waren ein Motiv für die Ausreise. Der 1930 in den Kreistag von Worms gewählte KPD-Abgeordnete wollte die Praxis des kommunistischen Aufbaus erleben, sich vor Ort ein Bild vom Aufbau des Sozialismus machen und an diesem aktiven Anteil nehmen. Er wollte selbst prüfen, was an den Meldungen über die Sowjetunion wahr bzw. falsch ist. Im April 1932 reiste er mit Frau Liesbet und Tochter in die UdSSR nach Rybinsk und arbeitete zimächst als Einrichter im Tscheljabinsker Traktorenwerk. Hier waren auch Fritz Prange und Erich Eichler beschäftigt. Unmittelbar nach seiner Ankunft bat er um Überführung in die KPdSU(B). Obwohl sein Antrag auf Grund der damals gerade laufenden Parteisäuberung nicht bearbeitet werden konnte, durfte er wegen seiner langjährigen Parteimitgliedschaft - er war seit 1921 Mitglied der KPD - ab März 1935 als Gast an den Parteiversammlungen der KPdSU(B) teilnehmen. Daraufhin bat er die Deutsche Vertretung beim EKKI, ihm ein Empfehlungsschreiben für die Teilnahme an den geschlossenen Parteiversammlungen zuzu- schicken. Als im April 1937 alle im Betrieb arbeitenden Deutschen vom NKWD überprüft wurden, lag gegen Johannes Adrian nichts "Negatives" vor. Trotzdem wurde er im Dezember 1937 verhaftet.

Web:
Tod:
Literatur:

Hedeler, Wladislaw: Möglichkeiten und Grenzen bei der Erstellung von Kollektivbiographien. Dokumente von Gulag-Häftlingen in den Kaderakten der Komintern, in: Buckmiller, Michael & Klaus Meschkat (Hrsg.): Biographisches Handbuch zur Geschichte der Kommunistischen Internationale. Berlin: Akademie Verl., 2014, S. 393-394