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Name:
Duncker, Wolfgang
Geboren:
5. Februar 1909, Stuttgart
Bio:
Journalist, Sohn von Hermann und Käte Duncker. 1927 KJVD, 1929 KPD-Mitglied. Verheiratet mit Erica Duncker (* 1907), 1929-1933 Kulturredakteur der Tageszeitung "Berlin am Morgen". Emigrierte 1933 in die Schweiz, 1934 nach Paris. 1935 Emigration in die UdSSR, arbeitete 1935-1937 bei der Filmgesellschaft Meshrabpom-Film als Cutter, nach deren Auflösung bei Mosfilm. 1937 Geburt des Sohnes Boris (Borja). Erhielt im Januar 1938 die sowjetische Staatsbürgerschaft. Wurde als Anhänger Bucharins in Moskau am 23. März 1938 verhaftet und am 8. Juni 1938 zu acht Jahren Arbeitslager verurteilt. Kam am 11. August 1938 in den 19. mechanischen Lagerpunkt Loktschim in der Komi ASSR. Seine Mutter Käte Duncker bat am 2. Juni 1948 ihren Weggefährten Wilhelm Pieck um Hilfe bei der Aufklärung des Schicksals ihres Sohnes und schrieb: "Bitte, hilf uns mit der Einsetzung Deines persönlichen Einflusses, Nachricht über das Schicksal des Jüngsten zu erhalten. Eine letzte Bitte einer alten Genossin und Freundin! Auch wenn es sich herausstellen sollte, daß Wolfgang längst tot ist, so ist diese Gewißheit unter Angabe von Ort, Zeit und näheren Umständen noch besser als die quälende Ungewißheit." Am 10. November 1948 erhielten die Dunckers eine Nachricht des Roten Kreuzes, daß ihr Sohn Wolfgang am 20. November 1942 in Workuta verstorben sei. Am 15. Oktober 1956 durch die ZPKK "nach mutmaßlichem Tode rehabilitiert", sein "Parteiaussschluß wird aufgehoben."
Web:
Tod:

Am 20. November 1942 in Workuta verstorben

Literatur:

Weber, Hermann: "Weiße Flecken" in der Geschichte. Die KPD-Opfer der Stalinschen Säuberungen und ihre Rehabilitierung. Berlin: LinksDruck, 1990, S. 84; Stammberger, Gabriele & Michael Peschke: Gut angekommen - Moskau. Das Exil der Gabriele Stammberger 1932-1954. Berlin: Basisdruck Verl., 1999, 14-15, 17, 54, 63, 83-84, 100, 141, 153, 290, 355, 438