- Datum:
- 6. 5. 1903
- Ereignis:
Frieda Gross schreibt an Else Jaffé: "Nun sind es solche Dinge: 'Mäderl, heut komm ich wahrscheinlich schon um 12, sei zuhause.‘ Dann erscheint er um 3/4 3 Uhr. Zweimal in der Woche muss er auf der Klinik schlafen - auch das abendliche Heimkommen ist immer unsicher. [...] Dann kommt er oft müde, nervös, wüthend auf den Professor, der verlangt, dass die Assistenten in seine Vorlesungen gehen, bei denen man einschläft, erklärt, er werde nicht mehr hingehen. Ich habe einen sehr vielfältigen Mann, ich habe oft einen schlimmen, unerzogenen Buben, der mich dann in die Arme nimmt und sagt 'oh, jetzt bist Du wieder die Mama, nichtwahr, Du bist wohl glücklich, dass Du einen Mann und einen Buben zugleich bekommen hast.‘"
- Quellen:
Bertschinger-Joos, Frieda Gross - Briefe aus Graz 1882-1906, in: v. Olenhusen/Heuer (Hrsg.), Die Gesetze des Vaters, Marburg 2005, S. 317; Tufts MS 008/001-001#031
- Link zum Dokument:
- nils.lib.tufts.edu/cgi-bin/ptext?doc=Perseus%3Atext%3A4000.08.0004;query=section%3D%232;layout=;loc=1