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Name:
Beutling, Theodor
Geboren:
22. Januar 1898, Odessa
Bio:

Kam als Kind mit seinen Eltern nach Deutschland. Nach der Volksschule Metallarbeiter. 1918 Mitglied der USPD, ab 1920 der KPD. 1924 Chefredakteur der Parteizeitung in Mecklenberg, später auch bei anderen KPD-Blättern. 1928 MdR. Als er 1932 die Redaktion der KPD-Zeitung "Volkswacht" in Stettin leitete, wurde er im Juni zu vier Monaten Gefängnis verurteilt. 1933 emigrierte Beutling in die Sowjetunion, wo er bis 1937 Leiter der Moskauer "Universität des Westens" war. Am 27. Januar 1938 in Moskau vom NKWD festgenommen und während seiner Haft schwer gefoltert und so zu Aussagen gezwungen. Im April 1938 schrieb Wilhelm Pieck an Georgi Dimitroff und setzte sich u. a. für Beutlings Freilassung ein. Obwohl Beutling die erzwungenen Aussagen vor dem Militärgericht im März 1939 widerrief, wurde er weiter im Moskauer Butyrka-Gefängnis festgehalten. Nachdem ihm am 21. April 1941 das Urteil "acht Jahre wg. Teilnahme an einer antisowjetischen Organisation" bekanntgegeben und er in ein Lager in der ASSR der Komi gebracht wurde, wandte er sich verzweifelt am 24. Februar 1941 an die Spezialabteilung des NKWD sowie am 28. Mai 1941 an den Generalstaatsanwalt Wyschinski mit der Bitte um Aufhebung des Urteils und Freilassung oder Ausreise nach Deutschland "auf eigene Gefahr". Soll 1942 in Shelesnodoroshny "verstorben" sein.

Web:
www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/wer-war-wer-in-der-ddr-%2363%3B-1424.html?ID=4071
Literatur:

Institut zur Geschichte der Arbeiterbewegung (Hrsg.): In den Fängen des NKWD. Berlin: Dietz Verl., 1991, S. 36, 339; Dehl, Oleg: Verratene Ideale. Zur Geschichte deutscher Emigranten in der Sowjetunion in den 30er Jahren. Berlin: trafo, 2000, S. 236, 252

Hilfestellung bei der Auflösung verwendeter Abkürzungen:
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