- Name:
- Platais, Gertrud
- Geboren:
- 24. August 1910, Niederschlesien
- Bio:
Vater Landjäger, Mutter Hausfrau. Lithographin, in Köthen berufstätig. Heirat mit Karl Platais, dem sie 1932 nach Moskau folgte. Im März 1933 sowjetische Staatsbürgerin. Retuscheurin in der "1. Vorbildlichen Druckerei Moskau", ab Ende 1933 freischaffend. Ihr Ehemann wurde im Februar 1938 verhaftet, Gertrud Platais am 13. Mai 1938. Einlieferung in das Innere Gefängnis des NKWD in der Lubjanka, später Verlegung in die Butyrka. Am 4. Juni 1938 von der Sonderberatung des NKWD als "Familienangehörige eines Feindes des Volkes" zu fünf Jahren Besserungsarbeitslager verurteilt und in das "Spez.-Lager" Postkasten 26 im Gebiet Akmolinsk, KAR-Lag (Kasachstan) gebracht. Dort zuletzt Arbeit als Stickerin. 1946 aus dem Lager entlassen und "auf ewig" nach Karaganda verbannt. Arbeit in einem Nähkartell, später Heimarbeit. 1956 Rehabilitierung, erneute Heirat. Ausreise in die DDR, dort pensioniert. Anerkennung als "Verfolgte des Naziregimes". Nach dem Zusammenbruch der DDR Übersiedlung nach Westdeutschland.
- Web:
- www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/de/recherche/mediathek/frauen-im-gulag-innenansichten-des-lagers-akmolinsk
- Literatur:
Stark, Meinhard: "Ich muß sagen, wie es war". Deutsche Frauen des GULag. Berlin: Metropol, 1999, bes. S. 255-256; Hedeler, Wladislaw: Möglichkeiten und Grenzen bei der Erstellung von Kollektivbiographien Dokumente von Gulag-Häftlingen in den Kaderakten der Komintern. In: Buckmiller, Michael u. Klaus Meschkat (Hrsg.): Biographisches Handbuch zur Geschichte der Kommunistischen Internationale. Berlin: De Gruyter, 2007, S. 402-403 (dort Plateis)
Hilfestellung bei der Auflösung verwendeter Abkürzungen: Verzeichnis der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Korrekturempfehlungen oder Ergänzungen: