- Name:
- Podubecky, Rudolf (auch: Riedl, Franz)
- Geboren:
- 23. Mai 1896, Karlsruhe
- Bio:
- Bei Kriegsausbruch als Gymnasiast Freiwilliger, kam an die Front und diente bis zu seiner Verwundung als Leutnant der Feldartillerie. Er wurde Kriegsgegner und schloss sich dem radikalen Flügel des Sozialismus an. Kurz nach Beginn seines Philologiestudiums trat er im Februar 1919 in die USPD ein und beteiligte sich an der Errichtung der kommunistischen Räterepublik in München. Er leitete im Generalstab der Roten Armee das Post- und Fernmeldewesen. Podubecky wurde am 4. Mai 1919 in München verhaftet und zu dreijähriger Festungshaft verurteilt, die er in Niederschönenfeld verbüßen musste. Noch während seiner Haft trat er zur KPD über. 1922 freigelassen, war er zunächst Hilfsarbeiter in einer Nähmaschinenfabrik, kam dann in Mannheim als Volontär zur "Arbeiter-Zeitung". Bei der Vorbereitung des bewaffneten Aufstandes wurde er 1923 in die Oberleitung Süd-West berufen und war führend im AM-Apparat in Südwestdeutschland. Am 4. Mai 1924 verhaftet und vom Staatsgerichtshof wegen "Vorbereitung zum Hochverrat" verurteilt. Nach seiner Entlassung arbeitete er von 1926 bis 1930 als Redakteur an der Frankfurter "Arbeiter-Zeitung" und war Mitglied der BL Hessen-Frankfurt, ab 1928 wieder im AM-Apparat tätig. Weil Podubecky in Deutschland polizeilich gesucht wurde, wies ihn das ZK 1930 an, in die Sowjetunion überzusiedeln. Hier wirkte er bis zum Januar 1937 für die OMS der Komintern und wurde in Deutschland und der Schweiz als Spionage-Funker eingesetzt. In Moskau lebte er unter dem Parteinamen Franz Riedel. Am 26. Juli 1937 wurde er vom NKWD verhaftet und am 4. Mai 1939 vom Militärkollegium des Obersten Gerichts zu 20 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Rudolf Podubecky wurde ins Lager Norilsk verbannt, wo er am 14. Dezember 1941 ums Leben kam.
- Web:
- www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/wer-war-wer-in-der-ddr-%2363%3B-1424.html?ID=4901
- Literatur:
Institut zur Geschichte der Arbeiterbewegung (Hrsg.): In den Fängen des NKWD. Berlin: Dietz Verl., 1991, S. 173
Hilfestellung bei der Auflösung verwendeter Abkürzungen: Verzeichnis der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Korrekturempfehlungen oder Ergänzungen: