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Name:
Scheckenreuter, Charlotte Lydia (auch: Reuter)
Geboren:
30. Oktober 1909, Essen
Bio:

Stenotypistin. Seit 1927 Mitglied der KPD, Funktionärin in Massenorganisationen, seit 1928 Mitarbeiterin in der Bezirksleitung Ruhrgebiet. Nach 1933 gemeinsam mit Hugo Eberlein in Frankreich tätig. Seit September 1935 in Paris 8 Monate in Untersuchungshaft. Kam im August 1936 über Luxemburg und Belgien in die Sowjetunion. Am 19. Juni 1938 wurde Charlotte Scheckenreuter verhaftet und in das Butyrka-Gefängnis geschafft, bald darauf, am 27. Juli 1938 auch Hugo Eberlein. Er wurde am 16. Oktober 1941 erschossen. Charlotte Scheckenreuter wurde ohne Verurteilung am 16. Januar 1939 wieder entlassen. Mittellos und ohne jegliche Unterstützung, blieb ihr nur die Rückreise nach Deutschland. Hier wurde sie am 3. November 1939 verhaftet. Charlotte Scheckenreuter überlebte die Nazidiktatur, heiratete nach 1945 den Essener Altkommunisten und Spanienkämpfer Heinrich Schürmann und ging mit ihm in die damalige Sowjetzone. Sie starb am 11. August 1982 in der DDR.

Web:
Literatur:

Institut zur Geschichte der Arbeiterbewegung (Hrsg.): In den Fängen des NKWD. Berlin: Dietz Verl., 1991, S. 184; Ruth Stoljarowa u. Wladislaw Hedeler: "Deine Liebe zu unserer Sache hat dir wenig Freude und viel Leid gebracht." Die junge Kommunistin Charlotte Scheckenreuter als Mitarbeiterin und Frau Hugo Eberleins in den 1930er-Jahren, aufgezeichnet nach den Akten in Moskauer Archiven. Jahrbuch für Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung 2008, H. 1, S. 5-35; Mensing, Wilhelm: Von der Ruhr in den GULag. Opfer des Stalinschen Massenterrors aus dem Ruhrgebiet. Essen: Klartext, 2001, S. 312-313; Schmidt, Ernst: Lichter in der Finsternis. Essener Opfer der Stalin-Ära, oppositionelle Linke und Fahnenflüchtige 1933-1945. Bd. 3. Essen: Klartext, 1994, S. 118-124

Hilfestellung bei der Auflösung verwendeter Abkürzungen:
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