- Name:
- Ruben-Wolf, Lothar, Dr. med.
- Geboren:
- 17. Juni 1882, Wiesbaden
- Bio:
- Lothar Wolf stammte aus einer bürgerlich-jüdischen Familie. Nach dem Medizinstudium und der Promotion (Dissertation: Zur therapeutischen Wirkung der Hochfrequenzströme, Berlin 1912) übersiedelte er nach Berlin, ließ sich dort als Arzt nieder. Hier 1921 Mitglied der KPD, er wurde ein bekannter Kommunist. Führend in der Arbeitsgemeinschaft sozialpolitischer Organisationen (ARSO), der 1927 gegründeten Dachorganisation der sozialpolitischen Organisationen der KPD (IAH, RH, IB usw.). Zusammen mit seinem Kollegen und Freund, Dr. Richard Schmincke sowie seiner Ehefrau Martha Ruben-Wolf war er in der kommunistischen Ärztegruppe und im Klub der Geistesarbeiter der KPD aktiv. Die beiden Ruben-Wolfs unternahmen ab 1925 gemeinsam mehrere Reisen in die Sowjetunion, und ihre begeisterten Berichte darüber wurden in Büchern durch KPD-Verlage verbreitet: Martha Ruben-Wolf und Lothar Wolf: "Im freien Asien, Reiseskizzen zweier Ärzte" (1926); dies: "Russische Skizzen" (1927). Lothar Ruben-Wolf emigrierte 1933 mit seiner Familie nach Paris, von dort im Februar 1934 in die UdSSR und war in Moskau nun im Volkskommissariat für Gesundheitswesen angestellt. Er wurde am 28. November 1937 (nach anderen Angaben am 15. Januar 1938) vom NKWD verhaftet und am 4. Oktober 1938 zum Tode verurteilt. Lothar Ruben-Wolf ist noch am gleichen Tag in Butowo erschossen, im Juni 1956 rehabilitiert worden.
- Web:
- www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/wer-war-wer-in-der-ddr-%2363%3B-1424.html?ID=5019
- Literatur:
Friedmann-Wolf, Sonja: Im roten Eis. Schicksalswege meiner Familie 1933-1958. Berlin: Aufbau 2013; Institut zur Geschichte der Arbeiterbewegung (Hrsg.): In den Fängen des NKWD. Berlin: Dietz Verl., 1991, S. 192
Hilfestellung bei der Auflösung verwendeter Abkürzungen:
Verzeichnis der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Korrekturempfehlungen oder Ergänzungen: