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Name:
Sittsamstein, Max
Geboren:
1. April 1903, Walsum
Bio:

Max Sittsamstein ging in Walsum zur Schule. Nach Arbeit im Ruhrgebiet und in Luxemburg, wurde er 1931 arbeitslos. Im Mai 1932 wurde ihm durch die sowjet. Handelsvertretung ein Jahresvertrag in der SU, in Elektrostahl, vermittelt. 1932 heiratete Sittsamstein dort die 1912 geborene Klawdia Dmitriewna Saliewa, am 3. Juli 1933 wird der Sohn Gennadij geboren. Scheidung im Februar 1936. Bis Okt. 1936 arbeitete er bei Elektrostahl, ca. 70 km von Moskau. Er wurde krank, suchte lange einen anderen Arbeitsplatz, fand ihn schließlich in der Grammophonfabrik in Gluchowo (Noginsk). Dort wurde er am 27. August 1937 vom NKWD festgenommen. Es folgten Transport nach Moskau, Ljubjanka-Vernehmungen mit 36 Stunden Stuhlsitzen. Dann Verlegung in die Butyrka. Am 12. November erhielt er die Mitteilung, die Untersuchung sei abgeschlossen. Erst im Februar 1938 folgte eine Vorführung mit der abgenötigten Verpflichtung, für das NKWD zu arbeiten. Am 5. April 1938 Ausweisung wegen konterrevolutionärer Tätigkeit. Am 3. Mai kam er nach Minsk, am 9. Mai nach Stolpce. Sittsamstein arbeitete in Deutschland zuletzt bei Hoesch in Hohenlimburg. Er heiratete noch einmal im Oktober 1944. Als Wehrmachtsangehöriger fiel er im Mai 1945 bei Berlin.

Web:
www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/sites/default/files/uploads/files/2020-06/nachtraeglich_bekannt_gewordene_opfer_aus_dem_ruhrgebiet.pdf
Literatur:

Schmidt, Ernst: Eine Anfrage aus Nishnij Nowgorod führt auf die Fährte von Max Sittsamstein aus Essen, in: Ders.: Lichter in der Finsternis. Essener Opfer der Stalin-Ära, oppositionelle Linke und Fahnenflüchtige 1933-1945. Bd. 3. Essen: Klartext, 1994, S. 101-106

Hilfestellung bei der Auflösung verwendeter Abkürzungen:
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