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Name:
Skamper, Erich
Geboren:
10. September 1913, Steyr (OÖ)
Bio:
Erich Skamper wurde 1913 in Steyr geboren, sein Vater war Schlosser. Erich Skamper hatte zwei Brüder und zwei Schwestern. Er arbeitete in Steyr an Spezialhobelmaschinen in einer Uhrenkastenfabrik. Von 1927 bis 1932 war er Mitglied der SAJ, dann der SDAP und ab 1931 des Schutzbundes. Nach seiner Teilnahme an den Kämpfen im Februar 1934 befand sich Skamper sieben Monate in Steyr in Untersuchungshaft. Er flüchtete vor der Gerichtsverhandlung in die Tschechoslowakische Republik und gelangte als politischer Flüchtling im September 1935 nach Russland. In der UdSSR arbeitete er als Chauffeur und Schlosser in einer Werkstätte von Alyuminstroy in Kamensk im Ural (Gebiet Tscheljabinsk) bis zu seiner Übersiedlung nach Moskau im Februar 1937. Zusammen mit dem Schutzbündler Fritz Gröblinger aus Linz hatte sich Skamper zum Einsatz im Spanischen Bürgerkrieg gemeldet, worauf die österreichische Vertretung beim EKKI beide Österreicher nach Moskau holte. Obwohl von der Komintern für die Entsendung nach Spanien vorgeschlagen, wurde Skamper aus unbekannten Gründen vom NKWD abgelehnt. Weil er keine Aufenthaltsgenehmigung für Moskau hatte, konnte er keine Arbeit finden und musste von der Unterstützung der MOPR (Internationale Rote Hilfe) leben. Skamper wohnte im Haus der Politemigranten in der ul. Obucha 3 und bemühte sich, mit Hilfe der KPÖ Arbeit und Aufenthaltserlaubnis zu bekommen. Am 23. März 1938 wurde er verhaftet und der Spionage beschuldigt. Im Verhör "gestand" er, 1935 in Prag von einem Gestapo-Agenten namens Schmidt zur Spionage für den deutschen Geheimdienst angeworben worden zu sein, von ihm auch Geld erhalten zu haben. Weiters "gestand" er Sabotageakte an seinem Arbeitsplatz bei Alyuminstroy, wofür er ebenfalls (von einem Deutschen namens Kreplinger) Geld erhalten habe. Am 1. Juni wurde Skamper zum Tode verurteilt und am 27. Juni 1938 in Butowo bei Moskau erschossen. Skamper war staatenlos, die österreichische Staatsbürgerschaft war ihm aberkannt worden, um die sowjetische hatte er sich nicht beworben.
Web:
www.doew.at/erinnern/biographien/oesterreichische-stalin-opfer-bis-1945/stalin-opfer-s/skamper-erich
Literatur:

Hilfestellung bei der Auflösung verwendeter Abkürzungen:
arrow Verzeichnis der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Korrekturempfehlungen oder Ergänzungen:
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