- Name:
- Traube, Hartmut Alfred
- Geboren:
- 27. November 1901, Königshütte/Oberschlesien
- Bio:
Deutscher, ältester Sohn von Franziska, geb. Wolnarek (* 1. Februar 1871; † 19. Mai 1959) und Ernst Eduard Traube (* 8. August 1871; † 30. Januar 1927). Zur Familie gehörten außerdem Thekla Dorothea (* 17. Januar 1903), Bianca Ursula (* 12. August 1906) und Erdmann Karl Traube (* 4. April 1910). Traubes Vater war Sekretär bei der Eisen- und Stahl-Berufsgenossenschaft und bearbeitete die Krankheits- und Unglücksfälle der im Stahlwerk beschäftigten Arbeiter. 1922/1923 war Hartmut Traube an der Technischen Hochschule (TH) zu Berlin zum Studium der Chemie immatrikuliert. Schon an der TH schloss er sich vermutlich einer kommunistischen Studentengruppe an – jedenfalls fand Traube während der Semesterferien dort Anschluß und wurde Mitglied einer von Fritz Zikelsky geleiteten Gruppe der Kommunistischen Jugend Deutschlands (KJD), später KJVD. 1923 brach Traube sein Studium ab. 1925 wurde er Mitglied der KPD und war 1926 im niederschlesischen Schreiberhau (heute: Szklarska Poręba) an der Gründung einer Ortsgruppe des Rotfrontkämpferbundes (RFB) beteiligt. 1930 begann Traube in Kiesewald (heute: Michałowice) eine Zimmermannslehre, die er nicht abschloss. Am 3./4. März 1933 gehörte Traube zu den 36 verhafteten Kommunisten, die in Hirschberg in „Schutzhaft“ genommen wurden. Nach Ostern 1933 wurden die Häftlinge auf verschiedene Gefängnisse verteilt, Traube und andere nach Leobschütz/OS verbracht, von wo ihm in der Silvesternacht 1933/34 die Flucht in die Tschechoslowakei gelang. Von Prag emigrierte Traube in die Sowjetunion. Er war dort Laborant am chemischen Institut „Voroschilov“, wohnhaft in Moskau, ul. Vorovskogo 16. Am 31. Januar 1938 wurde Traube verhaftet und der Zugehörigkeit zur angeblich am Institut bestehenden konterrevolutionären faschistischen Organisation und der Spionage für Deutschland beschuldigt, von der Kommission des NKWD und der Staatsanwaltschaft der UdSSR am 20. Februar 1938 zum Tode verurteilt und am 28. Februar 1938 erschossen. Rehabilitiert am 5. März 1959. Bestattungsort Butowo.
- Web:
- www.l-iz.de/bildung/zeitreise/2024/06/hartmut-traube-kampfte-er-gegen-nazis-dann-traf-ihn-todesurteil-moskau-592961
- Literatur:
Institut zur Geschichte der Arbeiterbewegung (Hrsg.): In den Fängen des NKWD. Berlin: Dietz Verl., 1991, S. 240; Plener, Ulla & Natalia Mussenko (Hrsg.): Verurteilt zur Höchststrafe: Tod durch Erschießen. Berlin: Dietz, 2006, S. 99; Mail von Peter Uhrbach, Markkleeberg, vom 2. Juni 2024
Hilfestellung bei der Auflösung verwendeter Abkürzungen:
Verzeichnis der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Korrekturempfehlungen oder Ergänzungen: