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Name:
Weiss, Ali
Geboren:
1899, Berlin
Bio:
Von Beruf Zeichner. Ab 1923 Mitglied der KPD. Seit 1926 in der "Roten Fahne" (auch als Zeichner) beschäftigt, war er eng mit Fritz David befreundet, der ihn 1930 in die Zentrale der RGO holte. Dort in der Gruppe Bau angestellt, soll er vorübergehend wegen angeblicher Unterschlagung ausgeschlossen worden sein, wurde aber rehabilitiert. Weiss wurde 1931 Orgleiter der Berliner RGO, 1933 in der illegalen RGO kurze Zeit Bezirksleiter sowie in deren Reichsleitung aktiv. Er wurde 1934 in die UdSSR geschickt und kam als Zeichner zur "Deutschen Zentral-Zeitung" (DZZ) in Moskau. Nach der Verhaftung von David ebenfalls 1936 vom NKWD festgenommen, gehörte Weiss zu den KPD-Mitgliedern, die vom Politbüro am 7. September 1936 als erste aus der Partei ausgeschlossen wurden. Die Liste mit 55 Funktionären trug bei ihm den Vermerk: "Er wurde als Trotzkist verhaftet und abgeurteilt." Sein Name stand in der Liste "Ausschlüsse aus der KPD", die das ZK am 11. Oktober 1936 in der "Deutschen Volkszeitung" veröffentlichte. Die Funktionäre waren "wegen trotzkistisch-sinowjewistischer und anderer konterrevolutionärer Verbrechen" der "trotzkistischen Mördergruppe" aus der KPD ausgeschlossen worden. Ali Weiss wurde noch 1936 erschossen.
Web:
www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/wer-war-wer-in-der-ddr-%2363%3B-1424.html?ID=5396
Literatur:

Dehl, Oleg: Verratene Ideale. Zur Geschichte deutscher Emigranten in der Sowjetunion in den 30er Jahren. Berlin: trafo, 2000, S. 312; Institut zur Geschichte der Arbeiterbewegung (Hrsg.): In den Fängen des NKWD. Berlin: Dietz Verl., 1991, S. 251; Lukács, Georg, Johannes R. Becher, Friedrich Wolf u.a.: Die Säuberung. Moskau 1936: Stenogramm einer geschlossenen Parteiversammlung. Reinbek b. Hamburg: Rowohlt, 1991, S. 397

Hilfestellung bei der Auflösung verwendeter Abkürzungen:
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