- Name:
- Gesthuysen, Wilhelm
- Geboren:
- 21. Juli 1888, Langendreer
- Bio:
Oberrealschule in Bochum, Bergbaulehre. Ableistung der Wehrpflicht, dann wieder im Bergbau. Im 1. Weltkrieg Soldat, 1917 Bergschule in Essen. Anstellung auf der Zeche Emscher-Lippe in Datteln. 1920 Heirat mit Sophia Koppes, zwei Kinder. Mitglied der Deutschnationalen Volkspartei und des Stahlhelm. 1923 Grubenbeamter auf der Zeche Brassert in Marl, dort 1928 entlassen, von Sommer 1929 bis Frühjahr 1930 kurzzeitig beschäftigt. Arbeitsvertrag mit der sowjetischen Handelsvertretung in Berlin über eine zweijährige Tätigkeit in der UdSSR. Im April 1930 Abreise nach Schachty in der Ukraine. Am 15. Dezember 1936 verhaftet und diverser Vergehen beschuldigt: Gestapo-Agent und Spion, Saboteur, Schädling, Terrorist, Diversant, Agitator, Organisator faschistischer Gruppen in Schachty. Schwere Misshandlung im NKWD-Gefängnis in Rostow, er verlor 22 Zähne und litt unter einer Hodenverletzung. Am 19. März 1937 wurde Gesthuysen zum Tode verurteilt. Anschließend weiter im Gefängnis in Rostow, dann bis Mitte April 1939 in Wladimir, schließlich bis Anfang Dezember 1939 in Orel, bevor er in die Moskauer Butyrka verlegt wurde. Am 16. April 1940 wurde Gesthuysen mündlich seine Begnadigung mitgeteilt. Am 29. April erhielt er die schriftliche Mitteilung über seine Ausweisung, die am 2. Mai vollzogen wurde. In Brest-Litowsk wurde er mit 32 Deutschen und Österreichern den deutschen Behörden übergeben. Gesthuysens Gesundheit war ruiniert. Er kehrte für einige Monate auf die heimische Zeche zurück. Schon am 29. März 1941 starb er in Dorsten.
- Web:
- Literatur:
Mensing, Wilhelm: Von der Ruhr in den GULag. Opfer des Stalinschen Massenterrors aus dem Ruhrgebiet. Essen: Klartext, 2001, S. 219-220
Hilfestellung bei der Auflösung verwendeter Abkürzungen:
Verzeichnis der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
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