- Name:
- Cizl, Hubert
- Geboren:
- 29. April 1910, Fritzens (Tirol)
- Bio:
Hubert Cizl wurde 1910 in Fritzens im Tiroler Inntal geboren und machte eine Tischlerlehre. Er war Mitglied der SDAP ab 1927 und nahm an den Kämpfen im Februar 1934 in Linz teil. Cizl war in der Folge kurze Zeit in Haft. Mit dem zweiten Schutzbundtransport gelangte er im Juni 1934 nach Russland und wurde dort am 1. Februar 1935 KPÖ-Mitglied. Vom österreichischen Staat wurde er am 5. Juni 1936 ausgebürgert. Zeitweilig arbeitete Cizl mit Franz Leschanz und Paul Topainer im für die Moskauer Stadtbildgestaltung tätigen Betrieb Mosgoroformlenie. Wegen Zurückstufung im Lohnsystem hatte er Ärger sowohl im Betrieb als auch mit dem Schutzbund-Kollektiv, das ihm eine Rüge erteilte. Cizl arbeitete dann eine Zeitlang in einer Möbelfabrik in Soči (möglicherweise eine Strafversetzung) und richtete von dort aus einen Antrag um Aufnahme an die VKP (b). Die KPÖ unterstütze ihn dabei nicht, auch seine Meldung zu den Internationalen Brigaden wurde abgelehnt. Als er am 22. März 1938 verhaftet wurde, machte Cizl gerade eine Ausbildung zum Tischlermeister in Moskau. Im Verhör "gestand" er, von seinem Kollegen Franz Leschanz als Spion angeworben worden zu sein, insbesondere auch die Aufgabe übernommen zu haben, das Auto und die Fahrtrouten von N. S. Chruščёv - damals Gebietsparteichef von Moskau - auszuspionieren. Am 10. Oktober wurde Cizl wegen Spionage zum Tode verurteilt und am 19. Oktober 1938 in Butovo bei Moskau hingerichtet. Seine Frau Ludmilla kehrte im April 1939 freiwillig nach Linz zurück, wo sie kinderlos im Jahre 1984 verstarb.
- Web:
- www.doew.at/erinnern/biographien/oesterreichische-stalin-opfer-bis-1945/stalin-opfer-c/cizl-hubert
- Literatur:
Hilfestellung bei der Auflösung verwendeter Abkürzungen:
Verzeichnis der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Korrekturempfehlungen oder Ergänzungen: