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Name:
Fürst, Emmerich
Geboren:
Wien
Bio:

Emmerich Fürst stammte aus Wien-Leopoldstadt und war jüdischer Herkunft. Er war Uhrmacher von Beruf und arbeitete bei der Firma Junghans, für die er viele Auslandseinsätze im Zusammenhang mit der Errichtung und Betreuung neuer Filialen in Ägypten, Marokko, Algerien und anderen Ländern im Nahen Osten tätigte. Kurz vor seiner Abreise nach Südamerika im März 1938 auf der Queen Mary wurde Fürst verhaftet, anschließend verbrachte er acht Monate im KZ Dachau. Im September 1939 flüchtete er über Polen in die Sowjetunion, er gelangte 1940 nach Moskau, wo er wieder als Uhrmacher arbeitete. 1941 wurde er verhaftet, wegen Spionage angeklagt und zu zehn Jahren Lagerhaft verurteilt, wobei die vielen Stempel in seinem Reisepass und in seinem Arbeitsbuch eine entscheidende Rolle spielten. Wahrscheinlich durfte er - wie damals üblich - nach der Freilassung den Verbannungsort nicht verlassen. Erst 1956 gelangte er nach Moskau und versuchte, über die österreichische Botschaft Ausreisepapiere zu erhalten. Dort wurde ihm jedoch erklärt, dass er freiwillig emigriert sei und für tot erklärt wurde, also kein Recht auf einen österreichischen Reisepass habe. Fürst starb wahrscheinlich wenige Jahre später an Leberkrebs.

Web:
www.doew.at/erinnern/biographien/oesterreichische-stalin-opfer-bis-1945/stalin-opfer-f/fuerst-emmerich
Literatur:

Killian, Herbert: Geraubte Freiheit. Ein Österreicher verschollen in Ostsibirien. Berndorf 2008, S. 179, 251

Hilfestellung bei der Auflösung verwendeter Abkürzungen:
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