Nicht nur in Leipzig waren sie am 1. Mai: die Neonazis. Rund 50 waren auch in Bückeburg. Sie trafen auf Antifa und "Aktionsbündnis gegen Rassismus Schaumburg-OWL" und wurden - nach einem Bericht der Schaumburger Zeitung - durch eine Sitzblockade von Schülerinnen und Schülern bei ihrem Marsch in die Innenstadt aufgehalten, bis die Polizei räumte.

Wer sich der Räumung nicht fügte - so die Schaumburger Zeitung - und Widerstand leistete, wurde "in den Schwitzkasten genommen". Auch berittene Polizei - die sah man, glaube ich, zuletzt in Bückeburg beim Wahlkampfauftritt von Kurt-Georg Kiesinger in den 70ern - "sorgte dafür, dass Rechte und Gegendemonstranten sich nicht zu nahe" kamen.

Schon vorher kam es zu Provokationen: nach Angaben der Schaumburger Zeitung sah sich die Polizeiführung bemüßigt, aus der in Auflösung befindlichen Protestkundgebung der Nazigegner, die gut 400 Köpfe zählte, mehrere Jugendliche recht rabiat herauszuzerren, um deren Personalien festzustellen.