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Datum:
5. 4. 1949
Ereignis:

Johannes Nohl schreibt an Fanny Fleiner: "Sie schreiben in ihrem Brief von vielem geistigen Leben im heutigen Deutschland. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mir einzelne Namen nennen wollten, auch wer über George schrieb, den ich nach wie vor verehre, aber doch wesentlich objektiver beurteile als früher. Hoffentlich bleibt mir der Ärger erspart, daß ihn die Reaktion abermals auf den Schild erhebt. Alles, was ich an ihm heute als abkräftig und gewalttätig empfinde, hängt aufs tiefste mit seiner tragischen Veranlagung zusammen. Er hat die Frau nur als stille Dulderin gekannt und nur ihr Opfertum gepriesen, und so blieb ihm die Hälfte der Welt unerschlossen."

Quellen:

Dudek, Ein Leben im Schatten, Bad Heilbrunn/Obb. 2004, S. 58

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