Jude, mittlere Bildung, Buchhändler, 1925/26 Mitglied beim "Schwarzen Haufen", seit 1927 KJVD, seit 1928 KPD, Funktionär im Reichsliteraturvertrieb und Leiter der Buchhandlung im Karl-Liebknecht-Haus. 1932 Heirat mit der Röntgenlaborantin Margaritha Franck, in Berlin-Weissensee PolLeiterin einer KPD-Straßenzelle. 1933 Geburt einer Tochter. Emigration von Leo und Margaritha Rosenthal am 12. Oktober 1935 in die UdSSR, die Tochter konnte nachgebracht werden. Rosenthal arbeitete als Korrektor in der 7. Druckerei des Mosoblpoligraf, seine Frau an der Poliklinik der Stalinwerke. Wohnhaft in Moskau, ul. Arbat 14. Verhaftet am 23. März 1938; beschuldigt der Spionage, von der Kommission des NKWD und der Staatsanwaltschaft der UdSSR am 2. August 1938 zum Tode verurteilt, am 16. August 1938 erschossen. Rehabilitiert am 15. August 1960. Bestattungsort Butowo. Margaritha Rosenthal wurde die Wohnung gekündigt, die Kinder (inzwischen war ein weiteres Mädchen geboren worden) wurden krank. Später konnte sie in der 32. Moskauer Poliklinik arbeiten. Ihre suspendierte Parteimitgliedschaft wurde Ende Julli 1940 aufgehoben. Mit Kriegsbeginn gelangte sie mit einem evakuierten Sanatorium nach Osch in Kirgisien. 1946 konnte sie nach Deutschland zurückkehren. In der DDR erhielt sie Ende Mai 1959 die Nachricht, dass ihr Mann 1946 verstorben sei. Sie heiratete 1960 noch einmal und verstarb am 16. September 1983. Erst 1993 wurden die tatsächlichen Todesumstände von Leo Rosenthal publik.

Institut zur Geschichte der Arbeiterbewegung (Hrsg.): In den Fängen des NKWD. Berlin: Dietz Verl., 1991, S. 190; Mensing, Wilhelm: Von der Ruhr in den GULag. Opfer des Stalinschen Massenterrors aus dem Ruhrgebiet. Essen: Klartext, 2001, S. 307-309