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Name:
Schneidratus, Werner
Geboren:
10. September 1908, Karolinenhof b. Berlin
Bio:
Architekt. Sohn von Ellisabeth und Oswald Schneidratus. KPD seit 1927. Lebte 1924 bis 1927 in der Sowjetunion. Redakteur der Jugendzeitschrift in der ASSR der Wolgadeutschen, später Fabrikarbeiter. 1928 bis 1931 Studium an der Bauingenieurschule in Moskau. 1933 in Deutschland illegal tätig, nach Verhaftung geflohen. Wieder in Moskau, war er als Architekt und Stadtbauplaner tätig. Am 18. November 1937 verhaftet und am 26. Mai 1938 zu zehn Jahren Arbeitslager (Magadan, Kolyma, Indigirka-Gebiet) verurteilt. 1947 freigelassen, Zwangsansiedlung bei Magadan, von dort geflohen. In Shitomir Ende 1949 erneut verhaftet und ins Gebiet Krasnojarks verbannt. 1954 rehabilitiert, beim Aufbau in Tscherkassy tätig. Ehrenbürger der Stadt. Kam im November 1955 mit seiner Frau Jaroslawa und seinem 1951 geborenen Sohn Oswald in die DDR. Ab 1956 arbeitet Werner Schneidratus im Ministerium für Bauwesen, ist von 1958 bis 1962 verantwortlicher Sekretar der Kommission für Bauwesen beim »Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe« in Moskau und seit 1966 stellvertretender Vorsitzender der Sektion Städtebau und Architektur an der Deutschen Bauakademie. Die Regierung der DDR ehrt ihn mit höchsten staatlichen Auszeichnungen. Er stirbt am 6. Februar 2001 in Berlin.
Web:
www.nkwd-und-gestapo.de/alphabet-liste.html
Literatur:
Zervosen, Tobias: Architekten in der DDR: Realität und Selbstverständnis einer Profession. Bielefeld: transcript, 2016; Petersen, Andreas: Die Moskauer: Wie das Stalintrauma die DDR prägte. Frankfurt/Main: 2019; Institut zur Geschichte der Arbeiterbewegung (Hrsg.): In den Fängen des NKWD. Berlin: Dietz Verl., 1991, S. 208

Hilfestellung bei der Auflösung verwendeter Abkürzungen:
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