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Name:
Schönfeld, Betty
Geboren:
26. Mai 1910, Berlin
Bio:
Tochter einer Arbeiterfamilie. Bis 1931 Stenotypistin bei verschiedenen Berliner Konfektionsbetrieben. Seit 1927 aktiv im Arbeitersportverein \"Fichte\" und seit 1929 in der KPD. Im Sommer 1932 reiste sie im Auftrag der KPD in die Sowjetunion, sie hatte noch in Berlin den sowjetischen Kommunisten Dmitri Jegarew kennengelernt, der 1935 in Moskau als Trotzkist verhaftet und ermordet wurde. In Moskau arbeitete sie im Apparat des EKKI, u. a. im Büro von Wilhelm Pieck. Im September 1936 wurde sie wegen \"Verbindung mit konterrevolutionären Elementen\" aus der KPD ausgeschlossen, im Juni 1937 in Moskau verhaftet, dann \"wegen Mitgliedschaft in einer trotzkistischen Gruppe\" zu fünf Jahren Arbeitslager verurteilt. Bis 1945 im Gulag, anschließend wurde eine lebenslängliche Wohnortbeschränkung verfügt, die erst 1954 aufgehoben wurde. Sie erhielt Arbeit als Maschinistin und Stenotypistin, dann als Sanitäterin. Ihr zweiter Mann, mit dem sie seit 1948 verheiratet war, wurde im März 1952 von Banditen ermordet. Im Juli 1957 kam sie mit ihren zwei Töchtern Ludmilla und Swetlana in die DDR und begann in der Direktion der Lufthansa bzw. Interflug zu arbeiten. Betty Schönfeld starb am 9. Juni 1999 in Berlin. Swetlana Schönfeld arbeitet mit dem Regisseur Bernd Böhlich zusammen und ist Darstellerin der Waltraut Kessler in dessen Film \"Und der Zukunft zugewandt\" (2019).
Web:
www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/de/recherche/kataloge-datenbanken/biographische-datenbanken/betty-schoenfeld
Literatur:
Institut zur Geschichte der Arbeiterbewegung (Hrsg.): In den Fängen des NKWD. Berlin: Dietz Verl., 1991, S. 209

Hilfestellung bei der Auflösung verwendeter Abkürzungen:
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