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Name:
Tschulik, Walter
Geboren:
7. September 1915, Wien
Bio:
Walter Tschulik, geboren 1915, stammte aus einer Arbeiterfamilie in Wien-Favoriten. Sein Vater August Tschulik war gelernter Eisendreher und als Hilfsarbeiter beschäftigt, die Mutter Sophie Tschulik Bedienerin. Nach einer klassischen sozialdemokratischen Sozialisation (Kinderfreunde, Rote Falken, Naturfreunde), trat Walter Tschulik 1929 in die SAJ ein, war auch Gewerkschaftsfunktionär. Mit 14 Jahren trat Walter Tschulik als Schlosserlehrling in die Firma Trebitsch in Wien ein, er wurde aber kurz nach Abschluss der Lehrzeit 1933 arbeitslos, weil die Firma keine Aufträge hatte. Im November 1933 trat Tschulik der KPÖ bei. Beim Ausbruch der Kämpfe im Februar 1934 befand er sich auf dem Laaerberg, wo Dr. Walter Fischer und andere Schutzbundfunktionäre die Kämpfer einteilten. Tschulik nahm an den Kämpfen im Herthahof teil und betätigte sich nachher in der Roten Hilfe. Um einer befürchteten Verhaftung zu entgehen, flüchtete er in die Tschechoslowakische Republik. Er war längere Zeit im Lager in Brünn (Brno), wurde mehrmals ausgewiesen. Im Juli 1935 emigrierte er mit Unterstützung der Roten Hilfe nach Russland. In Moskau arbeitete Tschulik ab August 1935 in der Ordschonikidze-Maschinenbaufabrik. Von der politischen und gesellschaftlichen Arbeit war er als Schüler der Rabfak (Arbeiter- und Bauernfakultät) befreit. 1937 befand ihn die Kaderüberprüfungskommission für "politisch indifferent" und schlug seine Heimreise nach Österreich vor. Am 23. März 1938 wurde Tschulik verhaftet, am selben Tag wie sein Freund Erich Skamper; einen Tag später wurde der aus Tirol stammende Johann Sappl verhaftet. Tschulik "gestand", er sei 1936 von einem Deutschen namens Blauer als Agent für den deutschen Geheimdienst angeworben worden und hätte von ihm Geld erhalten. Während Skamper und Sappl erschossen wurden, erhielt Tschulik am 9. September 1938 "nur" eine Lagerstrafe von zehn Jahren. Er wurde in ein Lager im nördlichen Ural deportiert, sein weiteres Schicksal ist unbekannt.
Web:
www.doew.at/erinnern/biographien/oesterreichische-stalin-opfer-bis-1945/stalin-opfer-t/tschulik-walter
Literatur:

Hilfestellung bei der Auflösung verwendeter Abkürzungen:
arrow Verzeichnis der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Korrekturempfehlungen oder Ergänzungen:
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