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Name:
Weisselberg, Konrad, Dr.
Geboren:
11. Oktober 1905, Bârlad (Westmoldau)
Bio:
Konrad Weisselberg wurde 1905 in Bârlad (Bariach) im heutigen Rumänien geboren. Er war jüdischer Herkunft, sein Vater betrieb einen Holzhandel. Wann er nach Österreich kam, ist unbekannt. Er studierte Chemie an der Universität Wien und legte 1930 seine Dissertation vor, die Promotion erfolgte am 19. Juli 1930. So wie sein Freund Alexander Weißberg, mit dem er später in Char\'kov zusammen wohnte, war Weisselberg Mitglied der sozialistischen Mittelschüler, des VSSTÖ und von 1928 bis 1933 der SDAP. Ende 1933 trat er der KPÖ bei und wurde Zellenleiter in Drösing im Bezirk Gänserndorf. Im Juli 1934 emigrierte Weisselberg aufgrund einer Einladung des Charkover Kohlechemie-Institutes in die Sowjetunion, wo er dann in der Abteilung für Hydrierung tätig war. Im Juli 1936 wurde er unter dem Vorwand der Personalreduktion aus dem Institut entlassen, obwohl er kurz zuvor als Stachanov-Arbeiter ausgezeichnet worden war. Die Entlassung hatte keinen parteipolitischen Hintergrund, denn die KPÖ-Leitung schätzte Weisselberg positiv ein und plädierte für seinen Verbleib in der UdSSR. Nach einigen Monaten der Arbeitslosigkeit (Weisselberg war beim Geheimdienst denunziert worden, daher nahm ihn kein Betrieb auf), fand er eine Beschäftigung als eine Art freier Mitarbeiter im Ukrainischen physikalisch-technischen Institut UFTI (Ukrainskiy fiziko-tekhnicheskiy institut), wo er nicht offiziell in der Mitarbeiterliste geführt wurde. 1937 nahm Weisselberg die sowjetische Staatsbürgerschaft an, wohl weil er die Ausweisung befürchtete und seine ukrainische Frau nicht zurücklassen wollte. Am 4. März 1937, drei Tage nach Alexander Weißberg, wurde Weisselberg verhaftet. Es wurde ihm vorgeworfen, Mitglied einer von Weißberg geleiteten trotzkistischen, konterrevolutionären Spionage- und Sabotageorganisation zu sein. Obwohl er alle Anschuldigungen bestritt, wurde Weisselberg am 28. Oktober 1937 zum Tode verurteilt und am 16. Dezember 1937 hingerichtet. Im Zuge des Rehabilitationsverfahrens kamen 1959 Beuteakten aus dem Deutschen Reich zum Vorschein, in denen Weisselberg als eine für die deutsche Staatssicherheit gefährliche Person bezeichnet wurde. In den Memoiren von Alexander Weißberg trägt Weisselberg den Decknamen Marcel.
Web:
www.doew.at/erinnern/biographien/oesterreichische-stalin-opfer-bis-1945/stalin-opfer-w/weisselberg-konrad
Literatur:

Hilfestellung bei der Auflösung verwendeter Abkürzungen:
arrow Verzeichnis der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Korrekturempfehlungen oder Ergänzungen:
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