- Name:
- Globig, Mart(h)a, geb. Jogsch
- Geboren:
- 9. Juli 1901, Kiel
- Bio:
Schulzeit in Berlin, Organisierung in der Arbeiterjugend. Mitglied der Freien Sozialistischen Jugend, später KPD. 1920 Heirat mit Fritz Globig, 16. November 1921 Geburt des Sohnes Hans Georg (gest. 2. Januar 1944). 1922 bis 1924 Tätigkeit in Botschaft und Handelsvertretung der UdSSR in Berlin. 1928 Vorsitzende des Roten Frauen- und Mädchenbundes für Westsachsen und Mitglied der Bezirksleitung Westsachsen der KPD. 1931 Abordnung zur Komintern nach Moskau. 1932 Mitglied der KPdSU. Instrukteurin des Moskauer, später des Frunser Rayonkomitees. 1936 Parteiverfahren wegen der "Einschleppung trotzkistischer Konterbande". Geburt eines Sohnes, der kurz nach der Geburt stirbt. Im Februar 1937 zunächst rehabilitiert. Am 30. November 1937 verhaftet und am 28. Dezember 1937 zu zehn Jahren Lager verurteilt. Lageraufenthalt in Koktunkul. Ab 1944 Rechnungsführerin in einem Sowchos in Dolinka, danach Lagerverwalterin. Im November 1947 Freilassung und Aufenthalt in Karaganda, bis 1949 Arbeiterin in einer Schuhfabrik. Rehabilitation 1955. 1956 Ausreise in die DDR, Scheidung von Fritz Globig und Heirat mit Tschjan Ten De. Mitarbeiterin in der Geschichtsabteilung des Instituts für Marxismus-Leninismus. Gestorben 1991.
- Web:
- www.nkwd-und-gestapo.de/alphabet-liste.html
- Literatur:
Institut zur Geschichte der Arbeiterbewegung (Hrsg.): In den Fängen des NKWD. Berlin: Dietz Verl., 1991, S. 81; Leben ist mehr als über ein Feld gehen. Marta Globig (1901-1991). Erinnerungen, in: Plener, Ulla (Hrsg.): Leben mit Hoffnung und Pein. Frankfurt (Oder), 1997, S. 231-280; Lukács, Georg, Johannes R. Becher, Friedrich Wolf u.a.: Die Säuberung. Moskau 1936: Stenogramm einer geschlossenen Parteiversammlung. Reinbek b. Hamburg: Rowohlt, 1991, S. 497; Dettmer, Frauke: „Und niemand wird übrigbleiben“. Emigranten aus Schleswig-Holstein in der stalinistischen Sowjetunion. In: Demokratische Geschichte. Jahrbuch für Schleswig-Holstein 28. Malente: Schleswig-Holsteinischer Geschichtsverlag, 2017, S. 172, 175-176, 178, 185, 187-189, 192, 194
Hilfestellung bei der Auflösung verwendeter Abkürzungen:
Verzeichnis der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
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